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Rückschau Qigong Ausbildung

pandabär

Fast nicht zu glauben, aber mittlerweile sind zwei Jahre vergangen, dass ich mich nach China aufgemacht habe, um eine Zhineng Qigong Ausbildung zu absolvieren. Zeit für eine kurze Rückblende.

 

taoistische tempelanlage

 

Meine Intention

Als ich im März 2017 für 3 Monate nach China ging, wusste ich nicht wirklich, was auf mich zukommt. Qi Gong lernen kann man auch in Europa, aber ich hatte mich aus einem einfachen Grund dazu entschlossen, die Zhineng Qigong Lehrer Ausbildung in China zu machen, und zwar aus Faulheit. Ich habe schon vorher Qi Gong praktiziert, aber nicht richtig konsequent. Es ging immer für ein paar Wochen oder Monate, dass ich wirklich täglich meine Übungen machte. Dann, durch irgend einen Anlass, gewann wieder mein innerer Schweinehund und ich fand wieder eine Ausrede, um nicht früher aufzustehen und zu praktizieren.

2015  lernte ich  Zhineng Qigong kennen und war von dieser Qi Gong Methode sofort begeistert. Bald darauf hörte ich von der dreimonatigen Ausbildung in China. Für mich war sofort klar, dass ich das machen werde und zwar aus einer einfachen Überlegung: Wenn ich 3 Monate lang täglich mehrere Stunden Qi Gong übe, wird es so selbstverständlich wie Zähne putzen. Da ich wegen  Zähne putzen äußerst selten mit meinem Schweinehund diskutiere, hoffte ich, dass es mit der täglichen Qi Gong Praxis ebenso sein wird.

Und meine Erwartungen wurden erfüllt. Mittlerweile gehört das morgendliche Praktizieren zur täglichen Routine und falls ich doch einmal einen Durchhänger habe und nicht mag, mosert Doris, die ja ebenfalls in China die Ausbildung gemacht hat. Einer von uns will immer.

Was bringt das tägliche Üben nun?

Macht es überhaupt Sinn? Von meiner Seite aus kann ich nur sagen: ja, es macht Sinn. Bevor ich wirklich konsequent Qi Gong praktizierte, habe ich auf die Frage nach meiner Gesundheit immer mit „alles bestens“ geantwortet. Ich hatte zwar eigentlich seit meiner Lehrzeit immer wieder Rückenschmerzen und auch die Knie schmerzten dauernd, aber das ist halt so, dachte ich. Man wird ja älter. Jetzt weiß ich, dass das Humbug ist. Seit China bin ich schmerzfrei und das ist ein herrliches Gefühl. Auch der übliche Schnupfen im Winter ist Geschichte. Jetzt kann ich auf die Frage nach meiner Gesundheit wirklich mit „alles perfekt“ antworten.

Auch mental merke ich Veränderungen. Durch das Fokussieren beim Üben steigert man die Konzentrationsfähigkeit. Das „Affengeschnatter“, wie die Chinesen die andauernden Gedankensprünge im Kopf bezeichnen, lässt sich viel leichter ausschalten. Eine einfache Übung dazu ist bewusstes Gehen.  Versuche 10 Schritte zu machen und nur daran zu denken: linken Fuß anheben, Fuß vor hinunter, abrollen, rechten Fuß heben, Knie beugen, und so weiter. Den wenigsten gelingt es, 10 Schritte zu machen, ohne dass die Gedanken woanders sind. Eine einfache Übung, die auch sehr entspannt.

 

ivo steht im wasser

Mein persönliches Highlight

Natürlich war auch die tägliche Stehmeditation ein wesentlicher Faktor für die mentale Stärkung, aber auch gegen die Rückenprobleme hat sie geholfen. Man hat es uns vorher prophezeit, dass wir zu einem Punkt kommen werden, an dem manche Schmerzen dermaßen intensiv werden, dass wir überzeugt davon sind, dass die Übungen falsch sind. Erst dann setzt eine „Transformation“ ein und der Körper regeneriert und heilt.

So habe ich es empfunden. Während der Stehmeditationen haben sich meine Rückenschmerzen derart verstärkt, dass ich schon Angst bekam. Und sie wanderten von einer Stelle zur anderen. Erst nach ca. einem Monat begann es sich in die richtige Richtung zu ändern. Die Schmerzen wurden immer weniger und plötzlich verschwanden sie. Ein unglaubliches Gefühl! Mittlerweile sind Rückenprobleme eine Erinnerung, wobei ich mich immer wieder frage, warum ich nicht viel früher etwas unternommen habe. – Ihr braucht Euch jetzt nicht zu schrecken. In der Ausbildung in China sollten wir in kurzer Zeit unseren Körper auf Vordermann bringen und die Veränderung erfahren  – es geht natürlich auch langsam und weniger schmerzvoll.

Zusammenfassend kann ich nur sagen, die Auszeit hat sich voll rentiert. Auch wenn es nicht einfach war – ich brauchte zwei Jahre Vorbereitung, damit ich so lange fort bleiben kann – würde ich es jeder Zeit wiederholen. Und vielleicht machen wir das auch. 🙂

 

 

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