Rechtschaffen müde, aber glücklich und zufrieden sind wir gerade von unserem Motorrad-Tripp Innsbruck – Idro See (über ettliche Pässe – erzähle ich weiter unten ausführlicher) und übern Gardasee wieder heimgekommen. Da die Erlebnisse noch so präsent sind, schreibe ich sie gleich auf, sonst wird’s wieder nichts… 😉
Generalprobe für den Urlaub deshalb, weil wir uns in nicht mehr ganz 2 Wochen mit unseren Motorrädern auf den Weg nach Griechenland machen.
Wir haben uns heuer den ganzen Juni frei genommen. – Naja nicht ganz frei, denn wir werden von unterwegs unser „Fit am Morgen“ – Programm weitermachen. Vor allem deshalb, weil wir und unsere Mit-Qigong‘ler die morgendlichen Übungen letzten Sommer schwer vermisst haben.
Von Innsbruck zum Idrosee
Nun aber zum Tripp: Die Wettervorhersage war nicht ganz so rosig für den Samstag, Sonntag dafür wieder herrlich. Also wurde einfach alles eingepackt und die Reise ging los.
Damit wir alles – von Zelt, aufblasbarer Matratze, Schlafsäcke, Regenoverall (war sehr wichtig!), Kleidung und natürlich die Technik fürs Online-Streamen – Platz haben, benötigen unsere Suzukis V-Strom jeweils 3 Koffer.
Das war für mich anfangs schon ein ganz eigenes Gefühl. Die Maschine ist nicht mehr ganz so wendig, breiter und zumindest im Kopf doppelt so schwer.
Kurventraining
Die Straße von uns daheim auf den Brenner ist gleich wie ein Sprung ins kalte Wasser – klar, dass ich noch nicht ganz so locker und entspannt die alten Brennerstraße fahren kann. Trotzdem war ich sehr froh, dass wir das Kurventraining bei Norbert in Garmisch-Partenkirchen gemacht haben. Dabei sind wir 3 Tage lang intensiv durchs Karvendel mit Spitzkehren und vielen Kurven gefahren. Norbert hat alles gefilmt, analysiert und uns gleich noch Tipps fürs richtige Fahren gegeben. Es war genial!
Pässe in Italien
Okay weiter. Vom Brennerpass bis Sterzing war‘s recht entspannt – kurz zum Durchatmen.
Hier seht ihr die Strecke, die dann weiter auf den Jaufenpass und ins Passeiertal geht. Und damit es nicht langweilig wurde, hat uns auch noch ein richtiger Regenguss erwischt.
Selbst der Regen kann uns nicht mehr schrecken. Bei besagtem Kurventraining Ende April, sind wir sogar durch Schneetreiben bei ca.3° C gefahren. Es ist alles eine Frage der Ausrüstung und angepasster Fahrweise. 😊
Ziel: ein Campingplatz am Idrosee
Auf unserem Weg bis zum Ziel lag noch der Gampenpass, die herrliche Straße am Lago Santa Giustina und der Naturpark Adamello-Brenta. Dann lag er vor uns – besser gesagt neben uns, der Idrosee. Der kleine, unbekanntere Bruder vom Gardasee.
Generalprobe ist es auch deshalb, weil Zelteln am Programm stand. Letztes Jahr konnte ich mit einer normalen Matte als Unterlage nicht so gut schlafen. – Ja, ich bin eine „Prinzessin auf der Erbse“! Aber es geht einfach nicht! Gott sei Dank habe ich einen sehr führsorglichen Mann. Und so haben wir jetzt eine dicke Doppelbett-Matratze, die wir mit einem Mini-Kompressor aufblasen – danke Ivo! Ich habe bestens geschlafen und das Auf- und Abbauen vom Zelt ging schon recht organisiert.
Das Wasser im See hatte eine gelbe Blütenstaub-Decke und war noch seeehr kalt. Ja, natürlich bin ich schwimmen gegangen – schließlich waren wir am See. 😉
Retour am Sonntag bei schönstem Wetter
Nächstes Mal sicherlich unter der Woche, wenn wir in dieses Seen-Gebiet wollen!
Wir waren noch nicht mal ganz munter in der Früh, als wir schon die ersten Motorräder über die Straße flitzen hörten. Heute war ein herrlich schöner sonniger Sonntag und gefühlt jeder Italiener in dieser Gegend, der ein Motorrad hat, war unterwegs.
Anfangs glaubten wir noch, dass irgendwo ein Treffen oder so stattfindet, weil uns unzählige Motorräder entgegengekommen sind. Auf Nachfrage hieß es aber nur, dass das bei diesem Wetter der ganz normale Wahnsinn ist.
Die Route über die Westseite vom Gardasee war vielleicht nicht die beste Entscheidung, aber ich wollte die berühmte James Bond Strecke einmal selbst fahren. Es war herrlich – und viel Verkehr.
Augen zu und durch??
Durch manche Ortschaften gings nur im Schritttempo. Dort wurde dann kurzerhand die weiße Mittellinie als Fahrstreifen für die Motorradfahrer umfunktioniert. Die Italiener sind spitze! Die Autos sind möglichst am Rand gefahren und die Motorräder entspannt in der Mitte durch. Probier das mal bei uns oder in Deutschland?! – Einer fährt dann sicher grad zu Fleiß in die Mitte rein, weil man das nicht darf…. (In Deutschland ist das auch wirklich verboten.)
Wie es mir damit ging? Naja, einfach „Augen zu und durch“ war wohl nichts. Deshalb mit vollster Konzentration und am liebsten, wenn schon andere Motorräder vor uns diese „Rettungsgasse“ genommen haben. (Mama, ich fahre schon vorsichtig und angepasst. 😊)
Penser Joch
Ein Joch haben wir auch am Heimweg noch gemeistert. Das Penser Joch auf 2.211m Seehöhe.
Was für eine herrliche Fahrt – okay, der Straßenbelag war nicht der beste, aber die Gegend – einfach unbeschreiblich. Genial war auch, dass der Verkehr dort sehr überschaubar war. – Nur wenige langsame Autofahrer und einige superschnelle Motorrad-Flitzer.
Fazit der Generalprobe
Sehr gelungenes und motivierendes Wochenende. Mit jedem Kilometer – und davon haben wir einige gemacht (280 hinunter und 310 retour) – ist mir mein Motorrad vertrauter und die breiten kurvigen Straßen auf der letzten Teilstrecke waren so viel leichter, wie beim Hinweg.
Schlafen im Zelt – absolut eine gute und kostengünstige Möglichkeit – auch für die Erbsenprinzessin.
Kleinigkeiten haben wir notiert, die wir unbedingt mitnehmen müssen und was noch verbessert werden kann.
Der Urlaub in Griechenland kann kommen. Ich freu mich schon sehr – Ivo sowieso schon viel länger. 😊