Albanien und Montenegro liegen nun schon einige Hundert Kilometer hinter uns und wir sind tatsächlich schon etwas nördlich von Split. Der Urlaub verläuft so ganz anders, als wir es uns gedacht oder erhofft hatten. Die warme Kleidung, die wir eingepackt haben, weil halt noch Platz war, und auch die Regensachen, die mehr Vorsichtsmaßnahme waren, kommen leider öfters als befürchtet zum Einsatz. In manchen Gegenden haben wir schon den Schlafsack auf die normalen Leintücher mit dünnen Decken gelegt, um es fein kuschelig zu haben.
Dennoch erfüllt der Urlaub seinen Hauptzweck: wir können herrlich entspannen, manchmal müssen wir wegen Regen noch nicht mal groß vor die Tür 😉, sehen viele verschiedene wunderschöne Landschaften und genießen unsere Fahrten am Motorrad. Wir lernen viele freundliche, zuvorkommende und hilfsbereite Menschen kennen und sammeln Erfahrungen und Erkenntnisse für unseren nächsten Trip.
Die Reise geht weiter
Aber weiter mit unserer Reise: in Montenegro haben wir uns mit einem Münchner Paar getroffen, das seit Anfang Mai mit den Fahrrädern – ohne Elektromotor – durch den Balkan in Richtung Istanbul unterwegs ist. Wir kennen uns vom Enduro-Training in Spanien und haben es tatsächlich geschafft, uns zu einem gemütlichen Nachmittag-Abendessen zu verabreden. Er freut sich sicher, dass ich ihn als Münchner bezeichne. 😉 – so schnell eingebürgert.
Innerhalb von einer Reise sind wir über 3 Grenzen gefahren. In die EU nach Kroatien und dann wieder raus nach Bosnien. Dreiländer-Eck.
Drei Länder an einem Tag
Weiter gings dann in einem Tag durch 3 Länder. Gestartet in Montenegro über eine kleine Grenze nach Kroatien. Da wir uns Dubrovnik auf jeden Fall anschauen wollten, haben wir in der Umgebung übernachtet. Erst an der Grenze haben wir gemerkt, dass diese Unterkunft bereits in Bosnien liegt. Da es eine Schengen Außengrenze ist, wurde alles genau kontrolliert: Motorradpapiere und Pass – inklusive Stempel.
Dubrovnik
Sehr viele Menschen kennen Dubrovnik heute vor allem durch die Serie „Games of Thrones“. Sorry, wir leider nicht. Umso erstaunter waren wir, wie viel wirklich in dieser Stadt los ist. Das merkt man schon beim Reinfahren zu den ausgewiesenen Parkplätzen: Einbahnverkehr. Auch für die Fußgänger, die sich in die Altstadt drängen gilt Einbahnregelung. Nicht, dass sich jeder daran hält, aber speziell an den Eingangstoren, die doch etwas enger sind, ist eine Schnur gespannt, an der auf der rechten Seite die Besucher reingehen und auf der linken Seite wieder rausgehen sollten. Macht bei diesen Menschenmassen durchaus Sinn.
Die Altstadt ist komplett aus Steinen gebaut. Sämtliche Straßen, Häuser und ebenso die Stadtmauer. Die kann man übrigens auch besteigen, aber für € 35,- sind wir zu wenig Games-of-Thrones-Fans. Außerdem war das einer der heißesten Tage unserer Reise – tolles Timing. Die Stadt ist aber wirklich imposant und hinter der Stadtmauer waren sogar einige Unverdrossene im kühlen Nass.
Wir haben uns also die schnuggeligen schmalen Gassen angeschaut und sind da und dort die Steintreppen hinauf- und wieder hinunter gewandert. Wir kamen nicht umhin einige Touristen zu bedauern, die mit Handy bewaffnet und mit ihren großen Koffern eben diese Stufen bewältigen mussten, um zu ihrer Unterkunft direkt im Zentrum zu gelangen. – Dafür mussten wir uns nur wieder auf unsere Bikes schwingen und über die – ziemlich neu erbaute – Grenze fahren.
Doch einmal im Zelt
Nachdem das Wetter nun Besserung versprochen hatte und wir von einem wunderschönen Campingplatz in Lovište hörten, war unser nächstes Ziel geklärt. Lovište liegt etwas nördlich von dem kleinen Fährhafen Orebić, von dem wir schon einmal zur Insel Korčula gefahren sind – für eine wunderschöne Woche mit Qigong und Wandern. Unsere Erinnerungen an diese Zeit sind so plastisch immer noch vor uns, dass wir zu einem Tagesausflug hinüber wollten. Wie das so mit Plänen ist. – Natürlich wurde nichts daraus. Eine ordentliche Magenverstimmung hat uns einen kompletten Tag ausgeknockt…. Aber das ist eine andere Geschichte.
Auf dieser Halbinsel gibt es sehr viele Campingplätze und unserer war so ziemlich der letzte vor dem Ende. Eine schmale Straße führte uns bis zum Eingang, der, wie sollte es auch anders sein, wieder mal ziemlich steil nach oben ging – und dann direkt über einen Schotterweg zum Platz. Ist ja jetzt kein Problem mehr für mich, schon mit etwas Nervenkitzel verbunden, aber dennoch zu bewältigen. Und es hat Spaß gemacht.
Mittlerweile kommen immer mehr Urlauber/Camper in der vermeintlichen Vorsaison. Der Campingplatz war zum Wochenende komplett voll – sie haben sogar noch einen Wohnwagen auf unseren, zugegebener Maßen großen Platz gestellt, weil sonst nichts mehr frei war. Wir waren umgeben von Deutschen, Österreichern und Schweizern. Schlussendlich auch einige Holländer, Slowenen und Polen. Vorwiegend wurde aber Deutsch gesprochen.
Der Regen am letzten Nachmittag hat unser Zelt von sämtlichem Harz des Olivenbaumes und sonstigen Schmutzpartikeln gereinigt – hat allerdings auch zu einer Massenansammlung an Ohrschliefern/Ohrwürmern geführt. Trotz gründlicher Suche haben wir sicher einige auf unserer Reise bis zum nächsten Ziel mitgenommen. Aber davon das nächste Mal.
Da hätten wir uns ja beinahe treffen können, auch wir waren am Pelješac und sind dann von dort weiter über Korčula auf die Insel Lastovo. Wir wollten ja auch ursprünglich durch das Landesinnere zum Ohridsee fahren, aber der ständige Regen hat uns davon abgehalten. Auf Lastovo war das Wetter meistens schön und auch sommerlich, trotzdem zum Baden etwas kühl. Dafür konnten wir viel wandern. Die Preise in Kroatien kann man nur mehr als Nepp bezeichnen. Ich war noch auf der Stadtmauer von Dubrovnik, als es noch gratis war… Wir waren auch im Coronajahr 2020 in Dubrovnik und konnten es noch… Weiterlesen »
Liebe Susanne,
ja, scheinbar ganz knapp an einander vorbei. Heuer ist alles ganz anders gekommen, als wie es uns gedacht haben. Also werden wir Ähnliches nächstes Jahr nochmal in Angriff nehmen. Darunter auch Korčula – ist ein Fixpunkt, wenn wir wieder in dieser Gegend sind.
Danke für dein Kommentar – da ist es euch ähnlich ergangen. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.
Eine Woche noch. Dann sind wir auch wieder um 6 Uhr am Start. Ihr fehlt uns auch schon. 🙂