Beim „normalen“ Fahren kann ich mich der Illusion hingeben, dass ich mit Ivo mithalten kann… Sobald die Straßen aber etwas kurviger und enger werden, trennt sich die Spreu vom Weizen 😅.
Naja, die Motorrad Saison hat erst angefangen und das Wetter in Tirol hat es uns bisher nicht leicht gemacht, mit unseren Motorrädern wieder warm zu werden. Lefkada ist eine tolle Insel zum Üben. Da noch nicht sehr viele Touristen hier sind, sind die Straßen, die wir fahren noch recht einsam. So kann ich mich voll auf die Technik konzentrieren und komme langsam aber sicher im genussvollen Fahren an.
Lefkada – Erholung und Qigong
Für unsere erste Urlaubswoche haben wir den Ort Vasiliki im Süden der griechischen Insel Lefkada als Basis gefunden. Ein Appartement etwa 10 Minuten vom Strand entfernt. Gott sei Dank etwas abgeschieden, denn obwohl Vorsaison ist und viele Unterkünfte erst beim Aufsperren sind, tummeln sich schon genügend jugendliche Engländer und andere Urlauber an der Strandmeile von Vasiliki – tagsüber und scheinbar auch nachts.
Erst an Ort und Stelle haben wir festgestellt, dass es hier ein richtiger Surfer- und Segler Hotspot ist. Dementsprechend ist das Publikum jung und lebt einen anderen Tagesrhythmus. Im „Hinterland“ haben wir unsere selige Ruhe – besonders für Qigong in der Früh.
Mit Qigong beginnen wir unsere Tage und tanzen anschließend Taijiball – durch die andere Zeitzone aber urlaubsmäßig eine Stunde später 😉. Voller Energie spazieren wir anschließend ins Zentrum des Hafens zum Frühstücken, bevor wir uns auf die Motorräder schwingen und einen Strand suchen.
Die Straßen sind teils abenteuerlich, aber wie gesagt: wenig befahrenen und somit ideal für mich zum Wieder-Reinkommen. Dennoch finde ich immer wieder Stellen mit Sand oder Wasser, an denen ich meine Fahrkünste unter besonderen Bedingungen auf die Probe stelle. – Genial ist es danach, wenn zwar das Adrenalin einschließt, das Motorrad aber nach einer kurzen Schrecksekunde ganz normal weiterfährt. – „Gut gemacht, geht ja!“👍So wie unser Enduro-Trainer Mathias so schön sagte: „Nicht das Motorrad am Fahren hindern.“
Strände mit türkisem Meer
Die Insel ist nicht wirklich besonders groß und so können wir durch die Berge und die gesamte West-Seite entlangfahren, um einige schöne Stände zu besuchen. Das Meer ist türkis – liegt wohl an den vielen weißen Steinen, die den Strand ausmachen. Es ist kein Sandstrand, deshalb ist das Meer ja so schön, aber dafür etwas härter zum Liegen und eine permanente Fußreflexzonenmassage beim Gehen.
Ostseitig sind die Orte und Strände touristischer und westseitig braucht es mindestens einen fahrbaren Untersatz, um zum Meer über lange kurvenreiche Straßen zu gelangen. Aber auch dort wird schon fleißig gebaut. Vielerorts finden sich Häuser im Aufbau. Vielfach mit sehr viel Liebe zum Detail: schöne Steinmauern, tolle Fassaden – teilweise in kräftigen Farben oder komplett aus Stein, schöne Gärten mit oft recht steilen Auffahrten.
Am Ankunftstag sind wir trockenen Rades in der Unterkunft angekommen, doch relativ bald begann es aus allen Himmelsschleusen zu schütten. Dafür konnten wir anschließend 3 warme Tage an den schönen Stränden genießen. Das Meer war verständlicher Weise immer noch zapfig, aber rein muss man doch! Diesmal konnte ich sogar Ivo dazu überreden – nicht lange, aber immerhin.
Weiter gen Norden
Heute gleich nach unserer letzten Qigong-Einheit vor der Sommerpause, packen wir unsere Koffer auf die Motorräder und starten unsere Heimreise – für die wir uns 3 Wochen Zeit nehmen. So zumindest der Plan – mal schauen, was wirklich kommt. 😉
Eine Station gibt’s noch in Griechenland, bevor wir durch Albanien fahren und dann immer weiter nördlich. Von Albanien haben wir schon so viel Schönes gehört, dass wir uns dort Einiges anschauen wollen: unter anderem den letzten unverbauten Wildfluss Europas.
Allerdings sind wir gerade vollkommen durchnässt in einem feinen ruhigen Hotel angekommen. Die letzte halbe Stunde unserer heutigen Reise hat uns ein ziemlich heftiges Gewitter erwischt. Scheinbar hat es die vergangenen Wochen immer nachmittags geregnet – es ist wirklich unlustig.
Durchnässt auch deshalb, weil unsere Regenhose nicht hält, was sie versprochen hat. Innerhalb kürzester Zeit sind wir im Nassen gesessen. Der hilfreiche Hotelmanager hat unsere triefend nassen Hosen und Jacken in einen wärmeren Raum mitgenommen und wir hoffen, dass bis morgen alles wieder trocken ist.
Wie es nun weitergeht?? Wir hoffen, dass sich die sehr regnerischen Wetterprognosen, die es die nächste Woche in ganz Albanien gibt, als falsch erweisen und wir doch eine schöne Zeit verbringen können.
Es heißt, nicht zu weit vorausplanen und schauen was kommt. Wir werden sehen und berichten.
Ergänzungen
Ich habe diesen Beitrag gestern schon geschrieben – nachdem wir eben so richtig nass im Hotel angekommen sind. Beim Speichern habe ich gemerkt, dass ich keine Internetverbindung hatte und so war alles wieder weg. Dann war ich wirklich sauer und habe nochmals begonnen. Ein paar Details sind mir dabei entfallen.
Unbedingt wollte ich nämlich noch die herzlichen und freundlichen Menschen erwähnen, denen wir auf unserer Reise begegnet sind. Unser Vermieter, der auch ein ausgezeichnetes Restaurant führt, hat uns mit Wein versorgt, die Betreiberin unserer „Frühstücks-Bäckerei“ hat uns zum Abschied mit Muffins beschenkt und schlussendlich sind wir auf der Weiterreise in eine Patisserie gestolpert, die ausgezeichnete Desserts angeboten hat und extrem freundlich war.
Außerdem: Unser Tank schreit sobald er Benzin für nur mehr 80 km hat. Wir wollten es diesmal genau wissen – naja, nicht ganz freiwillig. Die Anzeige hat das Schreien bei 0 verbleibenden Kilometern aufgegeben und die Tankstelle war noch nicht in Sicht. Schlussendlich haben wir fast 19 Liter getankt – bei 20lt Fassungsvermögen schon an der Grenze. Glück gehabt.
Für all das hatte ich gestern nach dem Frust über die nasse Regenhose und den Verlust meiner poetischen Ergüsse keinen Kopf mehr. Aber ja, hier ist nun wieder alles vereint. 🙂